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Wie werden Aktivbereiche zum Erfolg?

Gewonnene Erkenntnisse im Rahmen des 26. IAKS-Kongresses an Tag 4: Jeder möchte mit Sportanlagen im städtischen Raum ein junges, hippes Publikum ansprechen und inspirierende urbane Landschaften für Sport und Bewegung schaffen. Mit sorgfältiger Überlegung und Kreativität können urbane Sportanlagen für Bürger und Besucher der Stadt gleichermaßen zu einer Landmarke werden. Mit dieser Aussage schloss die Keynote-Session „Vielfältige und erfolgreiche Aktivbereiche“, moderiert vom dänischen Journalisten und ehemaligen Leiter des Dänischen Instituts für Sportstudien Henrik H. Brandt.

 

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Foto: IAKS

Diese und alle weiteren Präsentationen stehen den Kongressteilnehmern und IAKS Mitgliedern kostenfrei zur Verfügung. Fragen Sie uns nach Ihrem Passwort

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Indoor- und Outdoor-Skateparks

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Foto: IAKS

Der ehemalige Profi-Skateboarder und heutige Partner bei Landskate Veith Kilberth präsentierte Beispiele seiner Forschungsarbeiten zum Verständnis der Skateboard-Kultur und zur Übertragung dieses Verständnisses auf eine adäquate Planung von Skateparks. Der Grat zwischen einer Anlage, die von der Skater-Community angenommen oder abgelehnt wird, ist schmal. Daher müssen die Anforderungen und Wünsche der lokalen Skater-Gemeinschaft bei der Planung angemessen berücksichtigt werden.

Robin Schneider vermittelte inspirierende Aspekte rund um den SkillsPark Winterthur und die Notwendigkeit, einen geeigneten Weg zur Integration urbaner Sportarten zu finden und bei der Planung und Herangehensweise flexibel auf die unterschiedlichen Nutzergruppen einzugehen, um den Erfolg und die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit städtischer Sportanlagen zu sichern. Analog hierzu präsentierte Bryce Hinton, Partner bei Convic in Australien, eine Reihe visuell inspirierender Beispiele aus verschiedenen australischen Städten, wie ein erfolgreicher architektonischer Entwurf urbane Sportanlagen zum Anziehungspunkt für eine breite Palette von Nutzern aller Generationen machen kann.

Darryl Condon, Managing Principal bei HCMA Canada, machte Lust auf die anstehende IAKS Studienreise nach Vancouver im Jahr 2020. Zur Inspiration zeigte er Beispiele ehemals wenig genutzter Laneways, die im Rahmen der ‚More Awesome Now‘-Initiative durch kreativen Einsatz von Farbe und anderen urbanen Design-Features mit kleinem Budget in Aktivräume umgewandelt wurden: Eine dieser Laneways steht unter dem Motto Musik, die andere unter dem Motto Urban Sports. Sie haben sich mittlerweile zu beliebten Verkehrsflächen für die Öffentlichkeit und Sehenswürdigkeiten für Touristen gewandelt. Die zuvor meist leeren und damit unsicheren Gassen zwischen den Häuserblöcken, die als Versorgungswege dienen, werden nun von den Anwohnern deutlich stärker genutzt.

Neue Aufgaben für den Schulhof

Können es sich Städte und Gemeinden heutzutage noch leisten, die Tore des Schulhofes nach Beendigung des Unterrichts zu verschließen und somit einen Raum für Spiel und Bewegung ungenutzt zu lassen? Und wie können Schulhöfe so gestaltet werden, dass die Schulkinder angeregt werden, eine aktive Pause zu verbringen? Der Workshop „Vom Schulhof zur Aktivzone für alle“ regte zu Diskussionen an.

Themen wie Inklusion, soziale Beziehungen und innerstädtisches Leben hat sich die dänische Stiftung Realdania auf die Fahne geschrieben. Bei der Entwicklung öffentlicher Räume wird der Begriff des Schulhofs neu interpretiert. Projektleiterin Laura Munch zeigte Praxisbeispiele, wo sich Kinder auch nach der Schule und an den Wochenenden auf dem Schulhof aufhalten. Das bedeutet Gesundheit, Lebensqualität und die Schaffung einer entsprechenden Umgebung mit Motivationscharakter für alle – auch für die Anwohner.

Die Aktivzone „Wonder Wood“ aus Schulhof und Waldstück kennen viele Leser aus der „sb“ 4/2019. Nun stellte Firmeninhaberin Anne Dorthe Vestergaard von Vega - landskab die gelungene Kombination den interessierten Teilnehmern des 26. IAKS Kongresses vor. Mit aktiver Mitgestaltung durch Lehrkräfte und Schülerschaft wurde eine Bewegungszone geschaffen, die auch die Anwohner einbezieht. Der Wald ist nicht nur passiver Raum, sondern aktiver Teil des Schullebens. Insbesondere sollen „Couchpotatoes“, sozial benachteiligte und handysüchtige Kinder angesprochen werden. Dazu wurde auch „inklusives“ Mobiliar angeschafft. Neben den Begegnungs- und Bewegungsmöglichkeiten wurden Plätze geschaffen, um Gruppenarbeiten und Unterricht im Freien zu ermöglichen. Anwohner nutzen die Anlagen der Schule, sodass eine „Schleife der Interaktion“ entsteht.

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Foto: IAKS

Projektleiterin Laura Munch zeigte Praxisbeispiele, wo sich Kinder auch nach der Schule und an den Wochenenden auf dem Schulhof aufhalten.

Aktivierung des öffentlichen Raums für alle Altersgruppen

Das Ziel aktiver Gemeinschaften mit Angeboten für alle Altersgruppen erfordert weit mehr als die Bereitstellung von Innen- und Außenanlagen für Sport und Freizeit. Vielmehr geht es darum, im öffentlichen Raum Gelegenheiten für spontane Freizeitaktivitäten zu schaffen.

Stadtplaner Matthew Lappin aus dem Vereinigten Königreich erläuterte seine Ideen und Ansätze für aktive Konzepte und deren Auswirkungen auf die Gesundheit. Er zeigte auf, wie es Städten gelingen kann, auf die sich verändernden Trends beim Thema Bewegung zu reagieren, und wie sie Menschen dazu ermutigen können, aktiver zu sein und gesünder zu leben.

Theis Hansen präsentierte das großartige Projekt des Hafenbads der dänischen Stadt Faaborg, mit dem ungenutzter Raum neu aktiviert wurde. Im Hafen gibt es für alle Altersgruppen ganzjährig multifunktionale Flächen für mehr Bewegung. Ein wichtiges Instrument für den Erfolg dieses Projekts war das Prinzip der Mitbestimmung. Die Workshopteilnehmer diskutierten unter anderem auch Sicherheits- und Komfortaspekte im Hafenareal der dänischen Stadt.