Urbaner Aktivpark in Kongsvinger

Ein Park für alle – vom Kleinkind bis zum Senior

veröffentlicht in sb 4/2020

Die Stadt Kongsvinger ist die Heimat eines der ersten urbanen Sportparks der nächsten Generation in Norwegen. Am Ufer der Glomma, Norwegens größtem Fluss, entstand durch die Revitalisierung der sogenannten „Strandpromenaden“ ein öffentlicher Raum für körperliche Aktivität und Entspannung für Nutzer aller Altersgruppen. Ausgangspunkt war der Antrag der Skateboarding-Vereinigung von Kongsvinger bei der Stadtverwaltung für den Bau eines Skateparks.

Die Strandpromenaden liegen in unmittelbarer Nähe der Sekundarschule von Kongsvinger und zeichnen sich durch ihren gut erreichbaren und landschaftlich schönen Standort an der städtischen Flusspromenade aus. Die Standortwahl reflektiert den hohen Wert, den die Stadt der jüngeren Bevölkerung sowie Aktivräumen beimisst.

Aktiv Park wurde mit der Konzeption und Planung der Strandpromenaden beauftragt. Der Entwurf sollte über einen reinen Skatepark hinausgehen und eine breite Palette urbaner Sportarten – Parkour, Klettern, Trampolinspringen und freies Spiel – sowie Treffpunkte und eine landschaftsgärtnerische Gestaltung um­fassen.

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Fotos
Aktiv Park AS

 

Gut zu wissen

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Fotos
Aktiv Park AS

Standort
Kongsvinger, Norwegen

Bauherr/Betreiber
Stadt Kongsvinger

Architekten
Aktiv Park AS
NO - 3126 Tønsberg
www.aktivpark.no

Autor
Emily Smith

Fotos
Aktiv Park AS

Offizielle Eröffnung
2019

Baukosten
20.8 Millionen NOK
(1,9 Millionen EUR)

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Das Projekt erhielt vom norwegischen Kulturministerium einen Zuschuss von knapp 4 Millionen NOK für den Bau einer innovativen Aktivanlage. Das Programm „Innovative Active Facility“ fördert Innovation und Kreativität bei der Gestaltung von Einrichtungen für selbstorganisierte Aktivitäten mit dem Ziel, die körperliche Aktivität in der breiteren Bevölkerung zu steigern.

Die solide Einbettung der Anlage in den lokalen Kontext trägt den komplexen standortbezogenen Anforderungen – Wegerechte, Überflutungszonen, unterirdische Versorgungsnetze, vorhandener Baumbestand – und begrenzten Budgets Rechnung.

Geschwungene Wegeführung
Sanft geschwungene Wege führen durch die Anlage und schaffen Aktivitätszonen sowie optimierte Verbindungen. Die Wegeführung bearbeitet die bestehenden Höhenunterschiede, schützt Baumbestand und Überflutungszonen und gewährleistet die Nachhaltigkeit und Zugänglichkeit des Raums. Inspiriert vom Plätschern des Wassers am Flussufer wur­den die einzelnen Aktivitätsbereiche mit fließenden Übergängen über das Gelände verteilt. An ihren Schnittstellen entstanden so Treffpunkte für soziale Interaktion.

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Aktiv Park AS

Spiel- und Aufenthaltsort für alle

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Aktiv Park AS

Bei der Parkgestaltung war das Verständnis der räumlichen und sozialen Interaktion der unterschiedlichen Nutzergruppen von wesentlicher Bedeutung. Es bildete die Grundlage des gesamten Prozesses, von der Grob- bis zur Detailplanung.

Parkour beispielsweise kombiniert Laufen und ­Klettern und umfasst eine mit dem Skateboarding ­vergleichbare Herangehensweise an urbane Formen. Der Parkour-Be­reich wurde zwischen der Kletterzone und dem Skatepark angeordnet, um die verschiedenen Disziplinen zusammenzubringen sowie die soziale Interaktion und Vielfalt der Nutzer zu fördern. Seine Form ist für Kletterer und Skater gleichermaßen attraktiv, und er bietet einen optimale Sicht auf den Kletterboulder und den Skatepark.

Die gewählten Materialien unterstreichen die sozialen Ambitionen des Entwurfs, denn sie verkörpern Vielfalt und ermöglichen eine immer wieder neue Nutzung des Raums. Künstliche angelegte fließende Betonelemente und Stahlstrukturen befinden sich im Zusammenspiel mit natürlichem Granit und einer sanft gestalteten Landschaft – ein Ort zum Spielen, Entspannen und Zuschauen, ob für ein paar Minuten oder den ganzen Tag.