Eishockeyhalle Lonza Arena in Visp, Schweiz

Optimale Sicht auf das Eisfeld

veröffentlicht in sb 5/2020

Der Neubau der Lonza Arena schließt eine städtebauliche Lücke in der Gemeinde Visp. Mit einer Gesamtfläche von 5.700 m² und einer Gebäudehöhe von 15 m fügt sich die Eis- und Eventhalle harmonisch in ihre Umgebung ein. Durch die Ost-West-Ausrichtung parallel zur Hauptstraße sowie das Einrücken der Fassade entstehen Außenräume und Vorzonen. Die transparente Gebäudehülle unterstützt dabei die räumliche Grundidee der Verschmelzung von Innen und Außen.

Seit der offiziellen Eröffnung im ­September 2019 verfügt der Eishockeyclub EHC Visp im Kanton Wallis über eine neue Heimspielstätte, die sowohl den Anforderungen der Swiss League für die beiden obersten Spielklassen der Liga gerecht wird, als auch zudem als Eventhalle dienen kann. Die Lonza Arena bietet Platz für 5.000 Personen, davon 2.000 Sitzplätze. Die Eishalle wird zudem für den Publikumseislauf genutzt.

Der Neubau entstand in der Nähe der alten Eishalle. Die 1978 erbaute Litternahalle entsprach nicht mehr den Sicherheitsanforderungen der Swiss Hockey League. Die Gemeinde Visp hatte ermittelt, dass eine Sanierung fast ebenso viel gekostet hätte wie der Neubau, für den 34 Millionen CHF investiert wurden.

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Foto: Simon von Gunten

Gut zu wissen

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Foto: Simon von Gunten

Standort
Visp, Schweiz

Bauherr/Betreiber
Gemeinde Visp

Architekten
Scheitlin Syfrig Architekten AG
CH-6004 Luzern

www.scheitlin-syfrig.ch

Rollimarchini AG
CH-3014 Bern

www.rollimarchini.ch

Autor
Scheitlin Syfrig Architekten AG

Fotos
Simon von Gutnen

Eröffnung
September 2019

Baukosten
34 Millionen CHF

(31,4 Millionen EUR)

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Tribüne rund 2,3 m angehoben

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Foto: Simon von Gunten

Während zur siedlungsinternen Straße hin die geschlossene Fassade als betriebliche Alltagsseite wirkt, unterstützt die verglaste Fassade zur Kantonsstraße den öffentlichen Auftritt. Sie lässt Außen- und Innenräume verschwimmen, lässt den Blick ins Gebäude hineinfließen. Der ebenerdige, lichtdurchflutete Umgang profitiert von der transparenten Hülle. Seinen Raum gewinnt der Umgang durch die angehobene Tribüne über ihm.

Der mittig angeordnete Tribünenkörper bildet den harten Kern des Gebäudes, seine Eisfläche wird auf Platzniveau gehalten. Der Zuschauerbereich teilt sich in vier Sektoren auf; stirnseitig angeordnet befinden sich die Stehplätze, parallel zur Eisfläche die Sitzplätze. Die Eishalle vermag 5.000 Besucher zu fassen. Sämtliche Plätze gewinnen dank des Anhebens des ersten Tribünenranges eine optimale Sicht auf das Eisfeld.

Infrastrukturbereich auf der Nordseite

Das Rückgrat der Halle bildet der nordseitig angelegte mehrgeschossige Infrastrukturbereich. Dieser dient als Zugang für Spieler, Sportler, Personal und zu den Restaurants. Erschlossen über die ostseitige Vorzone kann hier der getrennte Fanzugang bei Sportanlässen geregelt werden. Zur Verfügung stehen neun ­Garderoben, die größte gehört der ersten Mannschaft des EHC Visp mit Sanitärbereich, Massage- und Fitnessraum. An sieben Stationen im Stadion kann Essen ausgegeben werden; das Gastro­nomieangebot weist zudem eine Fonduestube auf. Das Dach der Halle ist mit einer Photovoltaik-Anlage bebaut.

Die äußeren Betonstehlen fassen die beiden Volumen zu einem Ganzen zusammen. Die Perforation des vorgelagerten Aluminiummantels erlaubt die Belichtung der dahinterliegenden betrieblichen Räume und schafft auch dort ein Spiel von Innen und Außen.

Für das Projekt zeichnete eine Arbeitsgemeinschaft aus ­rollimarchini Architekten und Scheitlin Syfrig Architekten verantwortlich. Die Zusammenarbeit ermöglichte es, Kernkompetenzen zusammenzuführen und Synergien sinnvoll und gewinnbringend zu nutzen.