Wie sich Österreich und insbesondere Wien in den nächsten Jahren zu einem Hotspot des modernen Sportstättenbaus entwickeln könnte, erläuterte ein hochkarätiges Panel an nationalen und internationalen Vortragenden den über 130 interessierten Teilnehmern im Rahmen der Fachtagung „Allroundplayer Sportstätte" am 25. April 2019. Diese war der offizielle Kick-Off anlässlich der Gründung der IAKS Österreich.
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Ende April 2019 sprachen im Haus des Sports hochkarätige Referenten über internationale Entwicklungen im Bereich Sport und Sportstättenbau. Die Kooperationsveranstaltung der Internationalen Vereinigung Sport- und Freizeiteinrichtungen (IAKS) und des Österreichischen Instituts für Schul- und Sportstättenbau (ÖISS) fand anlässlich der Gründung der IAKS Österreich statt und bildete den Startschuss für vermehrte Bemühungen um Internationalität in der österreichischen Branche. Die Gastgeber IAKS Österreich, rund um Harald Fux, und das ÖISS versammelten namhafte Experten, um einen Blick auf das breite Spektrum von Sportanlagen – von (öffentlichen) Breitensportanlagen bis zu hochrangigen Wettkampfanlagen als wichtige Angebote in Siedlungsräumen und als maßgebliche Faktoren der Stadtplanung – zu gewähren.
Das klare Credo für die Zukunft in Österreich lautet, Sportinfrastruktur verbunden mit der Schaffung von Wohnraum als städtebauliche Herausforderung neu zu strukturieren, so Architekt Harald Fux. Schon jetzt ist ein hoher Bedarf an Schulsportstätten und multifunktionalen Veranstaltungsstätten im Sportbereich Österreichs zu verzeichnen. Um solche Trends und Entwicklungen entsprechend zu berücksichtigen, gilt es, kommunale Errichter, Betreiber sowie Hochschulen und Universitäten als Mitglieder zu gewinnen und damit auf nationaler Ebene einen Erfahrungs- und Know-how Austausch zu fördern und zu begünstigen.
Mit der Gründung der IAKS Österreich entsteht eine weitere Länderorganisation der IAKS international, die als weltgrößte Non-Profit Organisation im Bereich Planung, Gestaltung und Management von Sport- und Freizeitanlagen Mitglieder und Kooperationspartner in 153 Ländern zählt. Der Fokus aller nationalen Sektionen besteht etwa auch in der Verbesserung nationalen Networkings durch die Zusammenkunft verschiedener Marktteilnehmer. Ein erster, sehr gelungener Schritt in diese Richtung wurde in Österreich mit der Fachtagung „Allroundplayer Sportstätte" gemacht.
Tom Jones, federführender Architekt bei der Planung internationaler Sportstätten wie dem Tottenham Hotspur Stadium und der O2-Arena in London, berichtete anhand einiger Beispiele, wie großflächige Sport- und Unterhaltungsstätten als Katalysatoren für städtische Erneuerung wirken können.
Auch Michael Hall, seines Zeichens Architekt der Derby Arena, sieht dieses Potenzial, welches Städte ungemein beleben kann: "Wir erkennen den zunehmenden Trend, Sportstätten mit anderen Einrichtungen und Funktionen auszustatten wie beispielsweise mit Bibliotheken, Schulen oder Einrichtungen zur Erwachsenenbildung." Als gelungenes Beispiel nannte er die Bibliothek „Hebburn Central“, die mit einem Schwimmbad und einer Sporthalle kombiniert ist, sowie die Sport- und Bildungseinrichtung "Beacon of Light" in Großbritannien.
"Um Städte wirklich lebenswert zu machen und Gesundheitsbewusstsein stärker zu promoten, brauchen wir Orte, an denen sich Menschen treffen und aktiv sein können", schilderte der CEO der dänischen Stiftung für Kultur und Sportstätten Esben Danielsen in seinem Vortrag und plädierte, neue Sportstätten gezielter, innovativer und kreativer in das vorhandenes Stadtbild zu integrieren.
Den österreichischen Beitrag zur Veranstaltung lieferten Thomas Madreiter, Planungsdirektor der Stadt Wien, und Thomas Waldner, Geschäftsführer der "pro event", die über die Donauinsel als Eventlocation und Sportstätte für Wien berichteten. Die Wiener Donauinsel ist ein Multitalent – ein elementarer Teil des Hochwasserschutzes der Stadt, ein wertvoller Naturraum und vor allem auch ein Ort der Erholung und der sportlichen Betätigung für die Wienerinnen und Wiener. Nicht zuletzt findet hier jedes Jahr Europas größtes Freiluftevent bei freiem Eintritt statt. Hunderttausende pilgern dabei zu Musikevents, Sportveranstaltungen und Kulturspektakeln. Bis heute ist aber auch der integrative Planungsprozess – das sogenannte "Wiener Modell" – „state of the art“.
Weitere Vorträge des Sporteventmanagers Diccon Loy, Prof. Dr. Robin Kähler vom Institut für Sportwissenschaften der Universität Kiel und Vorsitzender der IAKS Deutschland sowie Prof. Geraint John, ehemaliger Chefarchitekt und Leiter der Technischen Einheit für Sport bei Sport England, vervollständigten die facettenreiche Fachtagung.